
Schweiz
Das Tessin ist der südlichste Kanton der Schweiz mit mediterranem Flair. Auf einer Fläche von rund 2.800 Quadratkilometern vereint die italienischsprachige Alpenregion Gegensätze wie Palmen und Gletscher, Dolce Vita und Extremsport, mittelalterliche Burgen und moderne Architektur. Teile der Hauptstadt Bellinzona zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe, als Kulturmetropole gilt Lugano am Ufer des gleichnamigen Sees. Zu Kunstgenuss sowie zum Baden, Biken und Bummeln laden auch Locarno und Ascona am Lago Maggiore ein. Die Wein- und Genussregion Mendrisiotto im Süden des Kantons vereint Besonderheiten aus Natur und Kulinarik. Dank seiner Lage auf der Alpensüdseite und milder Temperaturen wird das Tessin auch als „Sonnenstube der Schweiz“ bezeichnet und eignet sich ganzjährig für sportliche Aktivitäten. www.ticino.ch
Nahe der Hauptstadt Bellinzona findet sich in Cadenazzo ein Bauernhof wie aus dem Bilderbuch: die agroturistisch vielseitige Masseria Ramello mit über 100-jähriger Tradition. Dank der ausschließlich in Bio-Qualität angebauten Gerste stellt die Brauerei reine Bio-Biere oder echten Whiskey her. Die zugehörige Malteria Ticinese bietet Verkostungen und Einführungen in die Geheimnisse der Tessiner Bierkultur an.
Das Muggiotal im Schweizer Süden steckt voller seltener Natur und Geschichten über das ursprüngliche Tessin. Besucher erkunden etwa die historische Mühle von Bruzella. Unkonventionell übernachten lässt es sich im Albergo Diffuso, dem „verstreuten Hotel“ im ehemaligen Schmugglerdorf Scudellate. Und mit dem „Gincarlin“ lebt eine uralte kulinarische Tradition neu interpretiert wieder auf – denn der Weichkäse wird beim Formen statt mit Weißwein („Zincarlin“) mit lokal produziertem Gin eingerieben.
Der 1943 in Mendrisio geborene, preisgekrönte Architekt Mario Botta ist international bekannt für seine auffälligen, postmodernen Werke. Ein besonderes Faible zeigt der Tessiner für Sakralbauten. So stammt etwa die Bergkirche von Mogno im hinteren Maggiatal aus seiner Feder, der er einen „Streifenlook“ aus einheimischem Marmor und Granit verpasste. Mit der Steinblume als Bergstation und Restaurant auf dem Monte Generoso schuf Botta 2017 ein Wahrzeichen für den Kanton.
Bewegung, gesunde Ernährung und nachhaltige Mobilität: Bei den organisierten Touren von Marcello Stivan quer durch die Magadino-Ebene wird der Einkauf zum Erlebnis. Auf der für Kinder geeigneten, geführten Spazierfahrt „Spesa in Fattoria“ radelt die Gruppe landwirtschaftliche Betriebe aller Art ab und deckt sich nach Belieben mit Tessiner Spezialitäten von Maismehl bis Salumi direkt beim produzierenden Hof ein
In den ursprünglichsten Dörfern des italienischsprachigen Tessin scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Bosco Gurin auf 1.503 Metern zum Beispiel ist das höchste und zugleich wohl untypischste Bergdorf, denn dort herrscht ein deutscher Dialekt vor. Von Gandria blickt man je nach Luganer-Seeseite auf die Schweiz oder Italien. Und Giornico am historischen Gotthardweg hält mit sieben Kirchen auf 900 Einwohner eine ungewöhnliche Quote.
Trailrunning erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die intensive Kombination aus Naturerlebnis, sportlicher Herausforderung und Konzentration lässt den Kopf frei werden und den Alltag vergessen. Zwölf ausgewählte Routen sowie mehrere Events versprechen im Schweizer Tessin ganzjährig Erlebnisse für Sportbegeisterte. 2022 findet erstmals der Mountain Race Cup mit zehn Rennen statt.
Biologischer Anbau und innovative Ideen zeichnen die Azienda Bianchi im Tessiner Val Mara aus. Wein, Grappa und Honig gehören zu ihren Spezialitäten, doch mit einem Traditionsrezept ihrer Nonna gelang den Bianchi-Brüdern ein echter Coup in der Gastro-Szene: Der perlende Sambì besteht aus fermentierten Bio-Holunderblüten, eignet sich zum Beispiel als Aperitif und kommt mit auffälligem Flaschendesign daher.
Im Tessin beginnt der Frühling bereits im Februar. Aufgrund des milden Klimas gibt es an den Seeufern sowie in den Park- und Gartenanlagen eine botanische Weltreise zu erleben. Insbesondere die Kamelie gilt als Botschafterin des Frühlings. Ihrem Blütenmeer wird in Locarno jährlich im März ein Fest gewidmet.
Merlot bedeutet nicht automatisch Rotwein! Im Tessin werden aus den Trauben auch ausgezeichnete Weißweine gekeltert. Besucher verkosten die besten Tropfen in den Kellereien oder helfen Einheimischen einen Tag bei der Ernte im Weinberg. Über die gesamte Vielfalt informiert die „Casa del vino Ticino“ nahe Mendrisio, wo in Gemäuern aus dem 17. Jahrhundert über 200 Sorten zum Probieren schlummern.
Morgens in alpinen Höhen oder stillen Tälern wandern, nachmittags unter Palmen am See sitzen – dank kurzer Distanzen im Tessin kein Problem. Wer ohne Auto unterwegs ist, nutzt das kostenfreie „Ticino Ticket“, das Übernachtungsgäste per Bus und Bahn selbst in die entlegenen Ecken des Kantons bringt. Tipp für Smartphone-Nutzer: Die App „hikeTicino“ kennt rund 230 Wandertouren.
War die Kastanie einst Grundnahrungsmittel, ist sie heute Tessiner Kulturgut. Von heißen Maroni bis hin zu Kastanieneis reicht die Palette. On top gibt es Mehl, Honig, Sirup und Likör aus Kastanien. Im Herbst ist die Frucht Anlass für Tessiner Volksfeste und Themenwege in buntem Laub.
Rund 30 Bike-Routen in Schwierigkeitsgraden von Einsteigerstrecke bis Single Trail erschließen den südlichsten Kanton der Schweiz. Sie verlaufen beispielsweise über farbgewaltige Hochebenen oberhalb von Lugano oder durch das von türkisgrünem Wasser durchzogene Verzascatal. Komfort-Liebhaber satteln aufs E-MTB um. Pausiert und gespeist wird in regionaltypischen Tessiner Lokalen am Wegesrand.
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Das im Kanton Tessin gelegene Morcote am Luganersee wurde 2016 zum schönsten Dorf der Schweiz gewählt
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Wie an der Seepromenade von Brissago am Lago Maggiore präsentiert sich das Tessin bereits zu Frühlingsbeginn vielerorts südländisch
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Eines der typischen Tessiner Bergdörfer - hier in der Leventina
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Das Tessin – ein Paradies für Mountainbiker
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