Deutschland/Österreich
Mit den Gipfeln der Lechtaler und Allgäuer Alpen als Kulisse verläuft der „Lechweg – von der Quelle bis zum Fall“ auf rund 125 Kilometern entlang eines der letzten Wildflüsse Europas. Seit 2012 führt er Wanderer durch verschiedene Landschaften von alpinen Höhen bis in weite Täler. Die Route startet am Formarinsee und passiert Warth in Vorarlberg/Österreich, durchquert die Tiroler Naturparkregionen Lechtal sowie Reutte und endet schließlich am Lechfall im bayerischen Füssen. Damit verbindet sie drei Regionen und zwei Länder mit ihren jeweiligen Geschichten, Traditionen und Sehenswürdigkeiten. Die moderate Strecke ist in 15 Abschnitte unterteilt und kann in sieben bis zehn Etappen absolviert werden. Für den Komfort unterwegs stehen auf Wunsch Gepäcktransport und kostenlose öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung. Am Wegesrand finden sich Lechweg-Produkte aus Landwirtschaft und Handwerk. Als erste grenzüberschreitende Weitwanderung wurde der Lechweg von der Europäischen Wandervereinigung (EWV) zudem als „Leading Quality Trail – Best of Europe“ zertifiziert. www.lechweg.com
Von seiner Quelle am österreichischen Formarinsee sind es beinah 125 Kilometer, die einer der letzten Wildflüsse Europas bis zum Lechfall im bayerischen Füssen zurücklegt. Der begleitende Lechweg führt auf verschiedenen Etappen-Varianten von ambitioniert über gemütlich bis hin zu genussvoll. Die moderate Weitwanderung erfordert wenig alpine Erfahrung und die Heilkraft des Wassers ist allgegenwärtig – zum Beispiel beim wilden Kneippen im Lech, am smaragdgrünen Formarinsee oder am Doser Wasserfall, der jedes Jahr am selben Tag im Frühling an der Stelle anfängt zu sprudeln, wo er im Herbst wieder versiegt.
Das Mädesüß lässt den Schmerz vergehen. Der Rotklee gilt als Soja von Europa. Und wieso wecken Brennnesseln die Amazone in der Frau? All das und noch viel mehr lernen Interessierte auf einer Tages- oder Halbtagestour mit den Lechtaler Kräuterhexen. Sigrid Wolf, Maria Kerber oder Daniela Pfefferkorn begleiten Gruppen bis zu zehn Personen alljährlich von Juni bis Oktober gern ein Stück entlang des Lechwegs und weihen sie in die Geheimnisse der dort wachsenden Pflanzen sowie Blumen ein.
Wer lieber sportlich in die Alpen hinein läuft anstatt vorwiegend bergab, der absolviert den Lechweg in umgekehrter Richtung: nämlich vom Fall des Wildflusses in Füssen/Allgäu bis zur Quelle in Lech/Vorarlberg. Mit 3.634 anstatt 2.526 Höhenmetern bergauf richtet sich die 125 Kilometer lange, grenzüberschreitende Weitwanderung zwar eher an Sportliche, bewegt sich aber wie das „Original“ im moderaten Level. Das Beste daran: Während die Lechweg-Saison bisher nur bis Anfang Oktober dauerte, ist der „Leading Quality Trail“ ab sofort fast vier Wochen länger begehbar – zumindest sofern es keinen frühen Wintereinbruch gibt.
Zahlreiche Hütten, Restaurants und Cafés finden sich entlang der 125 Kilometer langen Weitwanderstrecke „Lechweg“. Nicht immer liegen diese direkt am Wegesrand, aber die Abstecher lohnen sich: Sowohl in den Ortslagen als auch am Berg warten Gastronomiebetriebe mit feinsten regionalen Spezialitäten auf, etwa die urig-romantische Hochalphütte in Warth/Vorarlberg, das Lechquell Hotel Post in Steeg mit haubengekröntem Gourmetrestaurant oder der gemütliche Bergasthof Klapf in Bach.
Auf dem Lechweg erwarten Tierfreunde bis in den Oktober hinein zahlreiche Begegnungen mit den felligen Bewohnern der Arlberger, Lechtaler und Allgäuer Alpen. Während zu Beginn der Weitwanderstrecke nahe des Formarinsees Europas größte Steinbockkolonie ihr Zuhause hat, entdecken Neugierige bei Warth Murmeltiere und Gämsen, im Lechtal Mäusebussard, Adler oder Habicht. Das Vogelschutzgebiet Pflacher Au in Reutte schließlich beherbergt Wasservögel, Blässhühner sowie Schwalben und Mauersegler.
Dank entsprechender Veranstalter erhalten Wanderer auf Wunsch ein Rundum-sorglos-Paket. Übernachtet wird in Zimmern der Lechweg-Partnerbetriebe inklusive Frühstück sowie regionalen Spezialitäten am Abend. Bei Bedarf gibt’s ein Lunchpaket zur Stärkung zwischendurch. Besonderes Service-Highlight: Das Gepäck wird von Etappe zu Etappe transportiert und befindet sich entsprechend bei der abendlichen Ankunft bereits in der Unterkunft.
Landwirtschaft, Braukunst und traditionelles Handwerk sichern die Existenzen am „Lechweg – von der Quelle bis zum Fall“ bis heute. Entlang der Strecke entdecken Wanderer verschiedene Produkte, die sowohl qualitätsbewusst als auch nachhaltig hergestellt werden. Besondere Spezialitäten wie der „Beerige Lechtaler“ von der Käserei Sojer in Steeg oder das „Lechweg-Lechlüfterl“ aus getrockneten Rindfleischstreifen sind der ideale Snack für unterwegs. Doch auch allerlei Handwerk findet sich an einem der letzten Wildflüsse Europas, darunter eine spezielle „Lechweg-Seife“ mit krampflösender Wirkung.
Für Naturhungrige und Kulturinteressierte gibt es insgesamt acht Lechschleifen, die den „Lechweg – von der Quelle bis zum Fall“ mit verschiedenen Themen in Halbtages- oder Tagestouren erweitern und bereichern. Von leicht bis anspruchsvoll können die Schleifen zusätzlich zum Weitwanderweg oder als Alternative gegangen werden. Faszinierende Amphibien und Insekten wie die glänzende Smaragdlibelle warten etwa auf der Lechschleife „Bach-Elbigenalp“. Die Schleife zwischen Lech und Warth führt hingegen auch durch eine geologische Besonderheit: das „Naturschutzgebiet Gipslöcher“ mit über 100 Dolinen.
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Mit dem Blick auf den Formarinsee, aus dem der Wildfluss Lech entspringt, startet die Weitwanderroute Lechweg. Sie verläuft auf 125 Kilometern von Vorarlberg übers Tiroler Lechtal bis ins bayerische Allgäu
Foto: Verein Lechweg
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Das österreichische Skifahrer-Mekka Lech am Arlberg ist im Sommer ein beschauliches Dorf. Der Wildfluss Lech durchkreuzt es ebenso wie der parallel verlaufende Lechweg
Foto: Verein Lechweg/Fabian Heinz
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Solang der Lech als kleiner Strom durch die alpine Vorarlberger Landschaft mäandert, helfen Holzstege Lechweg-Wanderern dabei, ihn trockenen Fußes zu überqueren
Foto: Verein Lechweg/Fabian Heinz
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Eine ausgezeichnete Beschilderung begleitet Lechweg-Wanderer von Beginn an – egal, ob sie am Vorarlberger Formarinsee oder am Lechfall in Füssen/Allgäu starten. Sogar Alternativrouten für Quereinsteiger sind vermerkt
Foto: Verein Lechweg/Fabian Heinz
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Das Steinbock-Denkmal nördlich des Formarinsees/Vorarlberg an der ersten österreichischen Lechweg-Etappe steht für die Wiedereinsetzung des Wilds. Mittlerweile lebt dort die größte Steinbock-Kolonie Europas mit rund 600 Exemplaren
Foto: Verein Lechweg
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Der Lechweg führt direkt durch das Walserdorf Warth in Vorarlberg. Das so genannte Walserhus (re.) und die Kirche St. Sebastian sind eindrucksvolle Beispiele für die Handwerkskunst der Walser und ihren eigentümlichen Holzbaustil
Foto: Verein Lechweg/Fabian Heinz
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